Stammzelltransplantation: Eine neue Kombination mit Nabelschnurblut zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Bluterkrankungen

Eine aktuelle Studie in The Lancet Haematology hat zwei Transplantationsmethoden zur Behandlung von Leukämien, Lymphomen und anderen Bluterkrankungen verglichen und gezeigt, dass eine neue Kombination die Überlebenschancen der Patienten deutlich verbessern könnte.

Hintergrund
Die hämatopoetische Stammzelltransplantation ist eine lebensrettende Therapie für viele Patienten mit Blutkrebs. Ist kein vollständig kompatibler Spender verfügbar, greift man häufig auf einen teilweise passenden Familienspender zurück (haploidentische Transplantation). Traditionell werden dafür periphere Blutstammzellen (PBSCs) zusammen mit Knochenmark verwendet. Frühere Studien deuteten jedoch darauf hin, dass zusätzliches Nabelschnurblut eines nicht verwandten Spenders Vorteile bringen könnte.

Die klinische Studie
Über 300 Patienten wurden in zwei Gruppen behandelt:

  • PBSCs + Knochenmark von einem teilweise passenden Familienspender

  • PBSCs + Nabelschnurblut von einem nicht verwandten Spender

Ergebnisse
Nach einem Jahr waren 82% der Patienten in der PBSCs + Nabelschnurblut-Gruppe krankheitsfrei, verglichen mit 66% in der PBSCs + Knochenmark-Gruppe. Zudem traten weniger schwere Infektionen auf und die transplantationsbedingte Sterblichkeit war geringer (4% gegenüber 11%).

Bedeutung
Die Kombination aus PBSCs von einem Familienspender und Nabelschnurblut eines Fremdspenders erweist sich als wirksamere und sicherere Alternative. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für Patienten ohne voll kompatiblen Spender. Zudem wird der therapeutische Wert von eingelagertem Nabelschnurblut in Biobanken bestätigt.

Quelle: Lancet Haematology, 2024

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