In Australien haben nur 13 Kinder eine experimentelle Therapie mit Stammzellen aus Nabelschnurblut gegen Zerebralparese erhalten. Doch Zara ist das erste Kind, das eine Infusion mit ihren eigenen Zellen außerhalb einer klinischen Studie bekommen hat. Ein bedeutender Schritt für die regenerative Medizin – und ein Hinweis auf die Wichtigkeit der Nabelschnurblutkonservierung.
Wer ist Zara und welche Behandlung hat sie erhalten?
Zara ist 6 Jahre alt, lebt in Australien und leidet an Zerebralparese, einer neurologischen Erkrankung, die Bewegung und motorische Entwicklung beeinträchtigt.
Im April 2025 erhielt sie im Monash Children’s Hospital in Melbourne eine Infusion mit Stammzellen aus ihrem eigenen Nabelschnurblut als sogenannte „compassionate use“-Therapie. Möglich wurde dies durch die Zusammenarbeit von Hudson Cell Therapies, Cerebral Palsy Alliance, Cell Care und dem Hudson Institute of Medical Research.
Wie funktioniert die Therapie?
Ihr Nabelschnurblut, das bei der Geburt privat eingelagert worden war, wurde im Labor aufbereitet und anschließend per Infusion in einem geschützten, multidisziplinären Umfeld verabreicht.
Nabelschnurblut-Stammzellen können:
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Entzündungen reduzieren,
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regenerative Faktoren freisetzen,
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die Reparatur von Nervenzellen fördern.
Internationale Studien haben bereits Verbesserungen bei Sprache, Bewegung und sozialen Fähigkeiten von Kindern mit Zerebralparese gezeigt.
Warum ist das relevant?
Zerebralparese betrifft jedes Jahr auch in Europa tausende Kinder, wobei die Behandlungsmöglichkeiten meist auf physische Rehabilitation beschränkt sind.
Der Fall von Zara zeigt, dass die Konservierung von Nabelschnurblut konkrete therapeutische Chancen eröffnen kann. Bislang mussten viele australische Familien auf eigene Kosten ins Ausland reisen, um Zugang zu ähnlichen Therapien zu erhalten.
Eine minutiös geplante Prozedur
Der Kinderneurologe Prof. Michael Fahey erklärte:
„Es ist das erste Mal in Australien. Alles war auf die Minute genau geplant. Wir hoffen, dass dies den Weg für weitere Kinder ebnet.“
Die Infusion verlief wie eine normale Bluttransfusion: 30 Minuten, bei denen Zara wach war, begleitet von ihrer Familie und betreut von einem multidisziplinären Team. Mögliche Verbesserungen werden in den kommenden Monaten zusammen mit gezielter Rehabilitation bewertet.
Eine klare Botschaft für Familien
Hätte Zara ihr Nabelschnurblut nicht aufbewahrt, hätte sie diese Chance nie gehabt.
Die zentrale Botschaft lautet: Wir können die medizinische Zukunft eines Kindes nicht vorhersagen, aber wir können ihm eine zusätzliche Ressource geben.
Quellen
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Cerebral Palsy Alliance – 22. Mai 2025
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Parents Guide to Cord Blood – Juni 2025
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Hudson Cell Therapies, offizielle Mitteilungen – Mai 2025